Glossar
- Apallisches Syndrom
von einem apallischen Syndrom bzw. Wachkoma (lat. pallium = Mantel/Hirnmantel oder Hirnrinde) spricht man, wenn bei einem Kranken die Funktionen der Hirnrinde ausfallen bzw. blockiert sind. Es ist anzunehmen dass eine funktionelle Trennung von Hirnrinde und Hirnstamm vorliegt.
Die Hirnrinde ist der Teil des Gehirns, der den Hirnstamm umhüllt und Sitz höher entwickelter Fähigkeiten des Menschen ist, z. B. Denk- und Merkfähigkeit, Bewusstsein und willentliche Handlungen. Außerdem liegen an der Oberfläche der Hirnrinde Felder mit Nervenzellen gleicher Funktion, z. B. für motorische (Steuerung und Koordination von Bewegungen) sowie sensorische Fähigkeiten (Aufnahme und Verarbeitung von Sinneseindrücken).
Die vegetativen Funktionen des Hirnstamms, z. B. die Steuerung der Atmung, Kreislaufregulation, sind bei einem apallischen Patienten zwar erhalten, zeigen aber besonders in der Akutphase große Labilität.
Hingegen wird Koma als ein Zustand der Bewusstlosigkeit definiert, bei dem der Patient die Augen geschlossen hat und keine Zeichen von Wachheit zu erkennen sind.
„Erwacht der Patient nicht aus diesem anfänglichen Koma innerhalb von 3-4 Wochen und erliegt er auch nicht den Folgen des auslösenden Ereignisses, so entwickelt sich ein Wachkoma. Die Schwierigkeit der Diagnose ergibt sich trotz penibler Beschreibungsversuche aus der Tatsache, dass Bewusstsein nicht direkt messbar ist und es auch keine Zusatzuntersuchungen gibt, die das Vorhandensein von Bewusstsein beweisen könnten. Das Vorhandensein dieses „Bewusstsein“ ist aber von ganz zentraler Bedeutung“.
(Steinbach, Anita; Donis, Johann: langzeitbetreuung wachkoma. eine herausforderung für betreuende und angehörige, Springer-Verlag/Wien 2004 S. 7)
- auditiv
(lat. audire „Hören“) das Hören betreffend
- autonom
selbständig, unabhängig
- Basale Stimulation
Pflegekonzept mit dem Ziel Menschen mit Wahrnehmungsverlusten so anzuregen, dass diese mit sich und ihrer Umwelt wieder in Kontakt treten.
- Biographiearbeit
Aufarbeitung der Lebensgeschichte des einzelnen Menschen
- Demenz
infolge einer Hirnschädigung auftretende Abnahme der erworbenen intellektuellen Fähigkeiten
- Endorphine
körpereigene Stoffe mit ausgeprägter schmerzlindernder Wirkung
- haptisch
(griech. haptein „fassen“) den Tastsinn betreffend
- invasiv
eindringend
- inkontinent
Unvermögen, Harn und/oder Stuhl willkürlich zurückzuhalten; unfreiwilliger Abgang von Harn/und oder Stuhl
- Impedanzkardiographie
Die Methode der Impedanzkardiographie stellt eine Möglichkeit zur nichtinvasiven Messung des Herzschlagvolumens dar.
- Mechanorezeptoren
Rezeptoren in Haut, Muskeln, Sehnen, Gefäßen, Herz, Lunge, Intestinaltrakt und Harnblase, die auf mechanische Reize (z. B. Druck, Dehnung) ansprechen
- mental
(mittellat. mentalis „geistig“) in der Vorstellung vorhanden, den Geist betreffend
- Monochord
Saiteninstrument: Einsaiter mit verschiebbarem Steg zur Demonstration der Intervallproportionen 1:2, 1:3;…
- Morbus Alzheimer
eine Erkrankung des Gehirns, die vor allem im höheren Lebensalter auftritt, in ihrem Verlauf schwinden zusehends die intellektuellen Fähigkeiten. Der Morbus Alzheimer ist Ursache für die Hälfte aller Demenzen und damit die häufigste Form einer Hirnleistungsschwäche im Alter.
- Neurose
(griech. neuron „Sehne, Nerv“) Anlage- und umweltbedingte Neigung, seelische Erlebnisse abnorm und krankhaft zu verarbeiten, was zu einem dauernden körperlichen und seelischem Leidenszustand der Gesamtpersönlichkeit führt
- Obertöne
Töne die, jeweils eine oder mehrere Oktaven höher liegend, bei einem Grundton mitschwingen
- Oszillometrische Blutdruckmessung
Ein oszillometrisches Blutdruckmessgerät misst die Schwingungen, die der Herzschlag in der Manschette erzeugt, weil das ausgeworfene Blut an dieser Manschette "anklopft".
- Parameter
kennzeichnende Größe
- Parasympathikus
Teil des vegetativen Nervensystems, dessen Gegenspieler der Sympathikus ist; die Erregung des Parasympathikus führt zu Pulsverlangsamung, Pupillenverengung, Kontraktion der Bronchialmuskulatur, Sekretion dünnflüssigen Speichels und Schweißes; gleichzeitig werden die Drüsentätigkeit und die Peristaltik im Magen-Darm-Trakt angeregt.
- Peak
Höchststand, Spitzenwert
- PEG
perkutane, endoskopisch kontrollierte Gastrostomie; Anlage einer Magenfistel, um Nahrung direkt in den Magen zu bringen, wenn die Speiseröhre unwegsam geworden ist.
- Schädel-Hirn-Trauma
akute Verletzung des Schädels und des Gehirns durch äußere Gewalteinwirkung (z. B. Verkehrsunfall,...)
- somatisch:
(griech. soma „Körper“) den menschlichen Körper betreffend
- spastisch
krampfhaft, verkrampft
- Stimulation
Anregung
- Sympathikus
Teil des vegetativen (autonomen) Nervensystems, dessen Gegenspieler der Parasympathikus ist; die Erregung des Sympathikus führt zu Puls- und Blutdruckanstieg, zur Beschleunigung der Atmung und zur Pupillenerweiterung sowie zur vermehrter Schweißbildung; gleichzeitig bedingt sie eine Herabsetzung der Magen- und Darmbewegungen sowie der Sekretion der inneren Drüsen.
- taktil
auf den Tastsinn beruhend
- Tetraparese
inkomplette Lähmung aller vier Extremitäten
- Tonus
Spannungs- oder Aktivitätszustand (z. B. der Muskeln)
- Tracheostoma
künstlich geschaffene Verbindung von der Luftröhre nach außen
- vagal
den Nervus vagus, Hauptnerv des Parasympathischen Nervensystems (lat. „wandernder Nerv“) betreffend
- vestibulär
das Gleichgewichtsorgan betreffend
- vibratorisch
(lat. vibrare „schwingen, zittern, zucken) Vibrationen = Schwingungen/feine Erschütterungen
- visuell
(lat. videre „sehen“) das Sehen oder den Gesichtssinn betreffend
- Wachkoma
siehe apallisches Syndrom